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Was so alles nicht geht unter Windows 2000...

  • Die Treiberhürde
    Findet sich die eigene Hardware nicht in der Hardwarekompatibilitätsliste von Microsoft (s. vorhergehende Seite) sollten einem ernste Zweifel beschleichen, ob Windows 2000 wirklich das richtige Betriebssystem für die eigenen Ansprüche ist. Allenfalls spendet die Webseite des Hardwareherstellers Trost, wenn er verspricht, Treiber für Windows 2000 zu liefern. Eine Bestandsaufnahme zur Situation bei der Treiberversorgung liefert
    [1]. Quintessenz: Die Situation ist zwar besser als der Ruf; dem Einzelnen nützt das aber nichts, wenn er seine Kiste nicht zum Laufen kriegt. Problematisch ist das besonders bei Scannern, Sound- und ISDN-Karten. Außerdem ist eine komplett saubere Treiberkollektion Voraussetzung für das Funktionieren der Stromsparmodi nach ACPI, s. a. weiter unten.
    Was hilft? Die Linkliste
    am Ende der Seite abklappern
     
  • RAM-Disk mit Bordmitteln nicht möglich
    Der von früher bekannte RAM-Disk-Treiber RAMDRIVE.SYS existiert nicht mehr. Abhilfe schaffen Treiber vom
    “MS Programmers Club” oder von Microsoft selbst.
     
  • Diverse DOS-Befehle fehlen
    Batch-Programme sind trotz “Windows Script Host” u. ä. immer noch am schnellsten geschrieben. Dummerweise fehlen einige Befehle unter Windows 2000 (siehe Windows-Hilfe), z. B. CHOICE (usergesteuerte Programmverzweigungen). Abhilfe schafft
    Rapid Batch oder Batchrun, beides kostenlose Programme.
     
  • XCOPY-Parameter /exclude funktioniert nicht so wie erwartet
    /exclude soll eigentlich danach angegebene Dateien/Ordner vom Kopieren ausschließen. Lange Zeit erschien mir die Funktion als einfach nicht verfügbar. Nach einem Tipp von nesh (Danke!) muss jedoch anstelle der Namen der vom Kopieren auszuschließenden Dateien/Ordner den Namen einer Textdatei angeben werden, die ihrerseits die auszuschließenden Datei-/Ordnernamen enthält! Zu beachten ist, dass die dort aufgeführten Dateinamen im ASCII-Code interpretiert werden. D. h., Umlaute in Dateinamen darf man nicht mit dem Windows-Notepad eingeben, sondern muss z. B. edit oder einen anderen DOS-Editor verwenden.
     
  • Drucker wird bei Rückkehr aus Standby oder Ruhezustand nicht initialisiert
    Abhilfe gelingt durch folgenden Einzeiler, der in einer Batchdatei vom Desktop bzw. per Eintrag in den Autostartordner gestartet werden kann:
    echo x@ > prn
    Beachte: x soll  das ESC-Zeichen bedeuten, also den Code (1B hexa bzw. 27 dezimal). Man erzeugt es am besten, wenn man die obige Zeile (mit dem x) in den Editor tippt und als P_INI.BAT speichert. Anschließend mit einem Hex-Editor das x in ESC (also 1B hexadezimal) ändern. Wem das zu umständlich ist, hier steht die Datei zum Download. Gegebenenfalls muss die Initialisierungssequenz  auf die des konkreten Druckers angepasst werden.
     
  • Nochmal der Hinweis, dass sich die kostenlose Evaluierungsversion von Windows 2000, nicht mit einer Schüler/Studenten-Version updaten läßt!
     

Hilfe bei Problemen

  • Die große Stabilität von Windows 2000 erweist sich manchmal als zu teuer erkauft, wenn z. B. das Betriebssystem rigoros direkte Hardwarezugriffe unterbindet und damit bestimmte Programme nicht zum Laufen zu kriegen sind. Abhilfe schafft eventuell ein Tool, welches ursprünglich für Windows NT gedacht war: DirectNT.  Damit wird ein Dienst gestartet, der obige Restriktionen umgeht. Falls man DirectNT nutzt, muss man sich im klaren sein, dass damit wesentliche Sicherheitsvorkehrungen des Betriebssystems außer Kraft gesetzt werden!
     
  • Auf der Installations-CD von Windows 2000 finden sich unter \Support\Tools einige interessante Programme samt zugehöriger Hilfedateien.  Nach Installation ergibt sich die nebenstehende Liste von Werkzeugen.
    Interessant ist vor allem das Application Compatibily Tool, mit dem man unwilligen Anwendungen unterschiedliche Systemumgebungen vorgaukeln kann. Mit Disk Probe läßt sich der Rechner in Nullkommanix in softwaremäßigen Schrott verwandeln: Mit diesem Tool hat man Zugriff auf die rohe Festplatte, z. B. den Master Boot Record mit den Partitionstabellen oder die Bootsektoren. Vor Änderungen sollte man also wissen, was man tut. Der Depency Walker zeigt die Abhängigkeiten von Programmen und ihren Modulen (DLL’s, Treibern...), Windiff ermittelt Differenzen zwischen Dateien oder ganzen Ordnern. Mit dem Process Viewer kann man sich davon überzeugen, dass der PC tatsächlich fast 100% seiner Zeit auf Nutzereingaben wartet...
     

Fehlermeldungen der Ereignisanzeige

Folgende Meldungen im Ereignisprotokoll verwirren den arglosen User, der kein Netzwerk (bzw. kein TCP/IP) installiert hat:

  • “E/A-Steuerinformation von NBT-Gerät kann nicht gelesen werden.”
    Abhilfe:
    In die Registry muss unter
    HKEY_Local_Machine\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip\Performance der neue Schlüssel "Disable Performance Counters" eingefügt werden. Diesem muss als Wert das Doppelwort 00000001 zugewiesen werden und das Problem verflüchtigt sich.
  • "WMI-ADAP konnte die folgende Leistungsbibliothek "winspool.drv" aufgrund  eines unbekannten Fehlers innerhalb der Bibliothek nicht laden: 0x0"
    Dieser Fehler wird mit dem Aufruf von winmgmt /clearadap über Start/Ausführen behoben.
     

ACPI-Konfiguration, Stromsparmodi

Wie oben erwähnt, sind für eine funktionierende ACPI-Konfiguration (Advanced Configuration and Power Management Interface. Nachfolger des APM [Advanced Power Management]) 100% funktionierende Treiber Voraussetzung. Das liegt u. a. daran, dass Windows 2000 allen im PC vorhandenen PCI-Geräten nur einen IRQ zuweist. Die Treiber müssen bei einem IRQ-Ereignis schon selbst herausfinden, ob sie  gemeint sind. Mehr zu diesem Thema unter [2] .

Wer schon bei der Installation Zweifel hegt, ob das IRQ-Sharing auf seinem PC funktioniert, kann anstelle des ACPI-Installationsversuchs auf Standard-PC ausweichen. Dazu muss man bei der Aufforderung zur Installation von SCSI/RAID-Treibern nicht die angebotene Taste F6 sondern F5 drücken. Im späteren Verlauf der Installation hat man dann Gelegenheit, den Computertyp “Standard-PC” auszuwählen.

Woran sieht man überhaupt welche Art PC die Installationsroutine von Windows 2000 für die richtige gehalten hat?
Im Gerätemanager steht unter Computer eines der beiden oben genannten Geräte, also Standard-PC oder ACPI-PC. Hier gibt es auch die (wohl nicht offizielle) Möglichkeit, bei laufendem System in die jeweils andere Variante zu wechseln. Eigenschaften | Treiber | Treiber aktualisieren bringt die Auswahl.

Welche Chancen ACPI (so es denn funktioniert) bringt, sieht man an der untenstehenden Tabelle, in der die Leistungsaufnahmen eines PC in den verschiedenen Betriebsmodi dargestellt sind. Die einzelnen Modi haben folgende Bedeutung:

  • S1, der einfachste Sparmodus, den bereits APM kennt. Auch POS genannt. Das Netzteil sowie alle Lüfter laufen weiter. Die CPU wird angehalten. Abgeschaltet werden vom Betriebssystem Monitor und Festplatten. Aufwecken des Systems durch Mausbewegung, Tastendruck, über Modem oder Netzwerk innerhalb von Sekundenbruchteilen
  • S2, wie oben, aber CPU wird abgeschaltet. Weniger gebräuchlich
  • S3, wie S2, aber das Motherboard wird bis auf den Hauptspeicher still gelegt. Der Systemkontext ist im RAM gesichert (S3 heißt daher auch suspend to RAM, STR) und kann innerhalb von einigen Sekunden wieder hergestellt werden. Lüfter von CPU und Netzteil stehen! Aufwecken des Systems nicht mehr über Maus möglich, jedoch über Tastatur falls USB und vom BIOS/Motherboard unterstützt. Wecken auf jeden Fall über Netztaste am PC ggf. Netzwerk wake up.
  • S4, PC wird komplett abgeschaltet. Der Systemkontext wird in der Datei HIBERFIL.SYS auf Festplatte gesichert (S4 heißt daher auch suspend to disc, STD), die mindestens so groß ist wie der RAM des Systems. Ein ATX-Netzteil liefert nach wie vor die stand-by-Spannung und setzt damit Energie um. Komplette Netztrennung ist möglich und zu empfehlen [s. Tabelle bei *)], dann ist natürlich kein Aufwecken per LAN oder Modem mehr möglich. Aufwecken sonst einfach durch Einschalten, der vorherige Zustand stellt sich in einigen zehn Sekunden wieder ein. Man muss beachten, dass auch der Anmeldezustand des Users erhalten bleibt. Jemand anderes, der kein Administrator ist, kann sich dann nicht anmelden! (Er könnte den PC brutal ausschalten, er bootet dann normal)

S4 ist bei stabil laufendem System die beste Methode, den langwierigen Bootvorgang von Windows 2000 zu vermeiden. Ich boote monatelang nicht, melde mich aber immer beim Beenden ab, um anschließend in den Ruhezustand zu wechseln und dann den PC über eine Steckdosenleiste abzuschalten. Weiteres zum Power-Management siehe [3].

Komponente

Wirkleistungsaufnahme

PC, Windows 2000, ruhender Desktop

 ~75 W

PC im stand by, Modus S1 (POS)

 ~45 W

PC im stand by, Modus S3 (STR)

 ~7 W

PC im Ruhezustand, Modus S4 (STD)

 0 W *)

Zum Vergleich

Aktivlautsprecher in Ruhe

 ~5 W

Monitor Normalbetrieb Helligkeit 50%, Kontrast 50% / 100%,100% / 0%,0%

 ~79 W / 85 W / 78 W

Monitor, stand by, 1. Stufe

 ~70 W

Monitor stand by, 2. Stufe

 ~4 W

*) Nur wenn der PC wirklich vom Netz getrennt ist. Bleibt das ATX-Netzteil am Netz, verbrät es immer noch ca. 8 Watt, also mehr als im S3-Betrieb!
PC: Duron 700 MHz auf Gigabyte GA-7ZX, 386 MByte SDRAM 133MHz CL3, Platte IBM IC35L030A (30GB), internes V.90 ELSA-Modem, SCSI-Karte, 230W-ATX-Netzteil mit elektronischer PFC
Monitor: Eizo F56, 17”

Links/Infoquellen zu Windows 2000

Allgemeine Tipps, Treiber

Tools

Literatur

Microsoft Knowledge Base (engl.)

 DirectNT

[1] Windows 2000 Treiberversorgung...
Zeitschrift c’t 15/2001, S. 154

Microsoft Knowledge Base (dt.)

RAM-Disc
vom MS-Programmers-Club
von Microsoft

[2] Windows 2000 und ACPI
Zeitschrift c’t c't 11/00, S. 258
 

Microsoft Windows 2000 Supportseite

Stapelprogrammierung
Rapid Batch
Batchrun

[3] Power Management Win 98...
Zeitschrift c’t 15/1999, S. 96

Microsoft Windows 2000  FAQ-Seite

www.sysinternals.com

[4] Multi-Boot-Systeme
Zeitschrift c’t 16/2000, S. 92

 

www.toool.de

 

c’t-FAQ-Seiten

   

Windows 2000-Forum auf dem Heise-Server

 

Registry sichern..
Zeitschrift c’t 22/2001, S. 146

www.winhelpline.info

   

www.wintotal.de

   

 

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Samstag, 17. Mai 2014 

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