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Science Fiction

In alten Zeiten war es ja bekanntlich elbostwärts ein größeres Problem, Bücher jeglicher Art zu kriegen, als sie zu bezahlen. Nachdem es mittlerweile umgekehrt ist, scheint mir aber nicht gerade die Qualität zugenommen zu haben.

Zu Ost- Zeiten gab’s ja übelste Ideologie- Schinken: Die bereits völlig rote Menschheit startet zu fernen Planeten, um den dortigen Bewohnern den Kommunismus zu bringen (worauf die natürlich schon lange gewartet haben). Man scheidet im freundlichen Einvernehmen, nachdem die finsteren, vermutlich konterrevolutionären Mächte besiegt sind (Weise, Das Geheimnis des Transpluto ). Andererseits sind die Groschenromane heutiger Lesart und vor allem die einschlägigen Filme von nicht zu unterbietender Niveaulosigkeit. Von der Handlung zwischen Polizei und Gendarm im Chicago des stinknormalen Action- Krachers unterscheidet sich der SF- Film ja nur dadurch, dass sich die Leute mit Laserpistole und Gammaquanten im Planquadrat xy ins Jenseits befördern. Was Explosionen, Stichflammen, zerstörte Gefährte (hier Autos, da Raumkreuzer), reihenweise Tote, die immer vorhandene, furchtsame oder draufgängerische Blonde mit großer Oberweite oder den letztlich siegreichen Helden angeht - die Bilder sind immer dieselben.

Die Romane, die voller Phantasie ferne Welten, die künftige Menschheit oder technische Visionen beschreiben, sind doch die wahren Vertreter der Phantastischen Literatur. Ich schätze an diesen Werken vor allem das, was den Wortsinn von Science Fiction ausmacht, also die wissenschaftlichen Visionen der Schriftsteller. Zu Zeiten, wo jede mathematische Formel in einem populärwissenschaftlichen Buch nach Meinung der Verleger die Anzahl der Käufer auf die Hälfte reduziert, ist offensichtlich mit Wissenschaft nicht viel Staat zu machen. Entsprechend ist auch der Sinn vieler Schwarten.

In punkto Phantasie ist wohl Lem nicht zu überbieten. Wer jemals Eden, Der Unbesiegbare oder seine Rezensionen von Büchern, die es nie gab (Das absolute Vakuum), gelesen hat, weiß was ich meine. Nicht zu vergessen die klassischen Vertreter der SF von Tolstoi bis Wells oder später Asimov, Bradbury, Clarke, die Gebrüder Strugatzki und viele andere.

Mein persönlicher Top- Roman ist das zweibändige Werk von Arne Sjöberg (Pseudonym für Jürgen Brinkmann): Die stummen Götter / Andromeda. Obwohl schon vor mehr als 20 Jahren geschrieben, bietet die Story ein unglaubliches Maß an überraschenden, teilweise detailliert beschriebenen Techniken einer fremden Zivilisation, den Tantaliden:
Im ersten Band "Die stummen Götter" begleitet der Journalist Stenström eine Expedition zur Spica (Alpha Virginis). Man vermutet dort die sagenhaften Tantaliden, deren Spuren auf einem Mond des Jupiter gefunden wurden. Umgeben von unerklärlichen Aktivitäten der Tantaliden auf einem Planeten der Spica, versucht die Mannschaft zu einem vermeintlichen Stützpunkt der Fremden vorzudringen. Auf dem Weg dahin entdeckt man eine verlassenes Objekt der Gesuchten, das wie eine Mischung aus Bergwerk und Fabrik anmutet. Auf dem weiterem Marsch zum Stützpunkt werden trotz des Schutzes in gigantischen Fahrzeugen mehrfach wieder Besatzungsmitglieder auf rätselhafte Weise "entführt". Man vermutet feindselige Handlungen, erkennt aber zu spät, dass es sich eigentlich um Schutzmechanismen der Fremden vor den unkalkulierbaren Strahlungsausbrüchen der Spica handelt. Schließlich versucht man in den endlich erreichten Stützpunkt einzudringen, mir verheerenden Folgen für die Mannschaft.

Im zweiten Band "Andromeda" ist Stenström der vermutlich einzige Bewohner eines uralten Planeten, auf den er von den Tantaliden gebracht worden ist. Diese haben in unendlichen Zeiten ihr Wissenspotential so erweitert, dass sie nur noch der Frage nachgehen, ob das Universum als Ganzes offen oder geschlossen ist. Sie sehen nur noch dann einen Sinn in weiterer Existenz, wenn ein offenes Weltall Forschungen über die jetzigen Grenzen hinaus erlaubt. Stenström kann unter schwierigsten Bedingungen allein, später mit Hilfe der "Amöbe", einer organischen Substanz, die den Zweck von allround-Werkzeugen hat, die Verwalter der Tantaliden- Kultur erreichen. Diese aber, nach negativem Ausgang der "Abschlussfrage", zerstören sich und ihren Planeten selbst. Stenström jedoch kann, nach dem er den genetischen Code seiner im Spica- System verlorenen Freunde bekommen hat, mit Hilfe der "Lautlosen Goldenen" dem Verhängnis entgehen....

 

Die mehr oder weniger phantastischen Links zum Thema:

Website von Ivo Gloss (mit Verkaufsangeboten seltener/älterer SF)

Science Fiction Club Deutschland e.V.

Die deutsche SF

Die Phantastik-Seite

Website der SF-Fans

Hitliste der SF-Bücher

 

SF wird diskutiert in den deutschen Newsgroups: de.rec.sf.*, z.B. in Verschiedenes

 

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V. 89
Samstag, 17. Mai 2014 

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