Projekte mit EinchipmikrorechnernSeit dem Erscheinen der U881 (Synonym für Z8 von
ZILOG) in der DDR befasse ich mich mit deren Anwendung. Immerhin war es zu diesen Zeiten ein Fortschritt, wenn man in einem kompletten System zum Prozessor nicht unbedingt getrennte Speicher-, Bustreiber- oder IO-
Schaltkreise brauchte, sondern die Laufereien zur Beschaffung nur einmal hatte.
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EMR-Uhr |
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Mein erstes öffentliches Projekt war eine Digitaluhr, die die Signale des Zeitzeichensenders DCF77 decodierte (1989 in der Zeitschrift FUNKAMATEUR
erschienen). Wenn man sich einmal mit Struktur und Syntax der Sprache eines Prozessors angefreundet hat, bleibt man wohl häufig dabei hängen. Ein Glück, dass
die DDR- Industrie damals die ZILOG- Prozessoren noch detailgetreu "nachempfunden" hatte. Mittlerweile gibt es ja vom Originalhersteller ausreichend
viele Varianten, die für den allround- Einsatz gut geeignet sind. Ich brauche mich daher nicht auf andere Systeme umstellen, auch wenn es Hersteller gibt, die schnellere, umfangreichere oder billigere
Controller anbieten. Eine Gruppe Interessierter hatte sich 2010 des Projekts “EMR-Uhr” wieder angenommen. Details dazu siehe dieses Forum
.
Mein nächstes Projekt, welches 1990 auf den Markt kam, war eine Adaption von Videotextdecodern an die damals noch verbreiteten DDR-
Fernsehgeräte. Der Mikrorechner steuerte dabei ausgehend von den Signalen einer Fernbedienung über einen I2C-Bus die Philips- Schaltkreise
SAA 5231 und SAA 4243 samt Speicher für acht Seiten Videotext. Ersterer trennt die Videotextdaten vom eigentlichen Fernsehsignal, der zweite decodiert die Daten und speichert komplette Videotextseiten in einem
angeschlossenen SRAM. Mit Hilfe seines umfangreichen Registersatzes wird der SAA 4243 über die I2C-Bus-Schnittstelle gesteuert. Der I2C- Bus findet
sich mittlerweile auch auf manchen PC- Motherboards, insofern ist er aktueller denn je.
Eine Beschreibung der Theorie von Videotext findet sich in der Datei vtx_theo.zip, in vtx_prax.zip sind
Schaltungs- und Funktionsbeschreibungen zu finden. Die I2C-Bus-Beschreibung ist im File i2c_bus.zip
enthalten. Alle Dateien liegen (im Star-Writer3-Format!) zum Download bereit. Der Hit ist
ja, dass ich meine eigenen Dateien von damals nicht mehr lesen kann. Vielleicht findet sich jemand, der die Beschreibungen in heutige Formate konvertieren kann!? Chancen müssten am ehesten
Anwender der Office-Pakete von Stardivision haben. Vielleicht kennt wenigstens deren Textverarbeitung die eigenen Vorgängerformate?
Nebenbei ist an der Dateigröße unschwer die Inflation der Datenmengen in den letzten paar Jahren abzulesen: Kriegt man vielleicht heute einen mehrseitigen Text einschließlich Grafiken, Fußnoten und
sonstigen Formatierungen in den paar KByte unter? In der Zeitschrift "radio-fernsehen-elektronik" sind die o.g. Texte auch veröffentlicht worden: Die
Videotext-Technik: rfe, Heft 1/ 1991, S. 48 ff. Nachrüstsätze für Videotextempfang: rfe, Heft 3/4/ 1991, S. 185 ff. Der I2C-Bus: rfe, Heft 8/1991, S. 471 ff.
Schließlich habe ich mir 1991 den sogenannten TV-Presenter ausgedacht. Ein Gerät, welches an einen Fernseher angeschlossen farbig gestaltete Bildschirmseiten zur Anzeige bringt. Die Seiten
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TV-Presenter |
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kann man im Editor- Mode selbst gestalten, die Speicherung erfolgt in einem nichtflüchtigem SRAM. Sie können Grafiken oder Text enthalten, mehrsprachig
sein und werden im Presenter- Modus selbständig nach definierten oder automatisch errechneten Zeiten angezeigt. Anwender kann vom Händler an der
Ecke, der seine Sonderangebote vorstellt, jeder sein, der irgendwelche Informationen optisch unters Volk bringen will. Ich stellte mir vor allem die großen
Verbrauchermärkte vor, die Riesenangebote, aber wenig Personal haben. Die Fernseher/ Videogeräte etc. könnten sich so selbst vorstellen (Größe, Ausstattung,
Preis..) und der Kunde weiß wenigstens, was die einzelnen Geräte können, ohne erst den Verkäufer suchen zu müssen. Die Entwicklung war zwar Ende '91 serienreif, letztlich fand sich aber niemand, der
die Sache herstellen wollte. Insofern ging es mir wie Daniel Düsentrieb... Unterlagen zur Funktion und Bedienung (
tvpr.zip) liegen hier - in dem oben erwähnten Urzeitformat - für Interessenten bereit.
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